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Fortgeschrittenes Wissen

Wichtige Suchtechniken

Neben den bekannten Operatoren existieren datenbankspezifisch weitere Suchtechniken zur gezielten Anpassung des Suchstrings zur Verfügung.

Suchtechniken:
Spezielle Eingaben, die direkt im Suchstring vorgenommen werden, um die Suche zu erweitern oder einzuschränken.

Dazu zählen Wortabstandsoperatoren (sogenannte Proximity -Operatoren).

Wortabstandsoperatoren:
Werden zwischen zwei Suchbegriffe geschrieben und legen fest, wie viele Wörter im Suchfeld einer Referenz (bspw. Titel, Abstract) zwischen zwei Suchbegriffen stehen dürfen, damit die Referenz noch gefunden wird. In manchen Datenbanken lässt sich damit zudem festlegen, in welcher Reihenfolge die Begriffe zueinanderstehen müssen.

Im Gegensatz zum AND-Operator zwischen zwei Suchbegriffen, bei dem diese in beliebigem Abstand und in beliebiger Reihenfolge im Suchfeld zueinanderstehen können, sind Wortabstandsoperatoren eingrenzender und führen zu geringeren Trefferzahlen. 

Ergänzend zu den Operatoren können zudem Wildcards verwendet werden.

Wildcards:
Platzhalter für einzelne oder mehrere Buchstaben bzw. Zeichen vor, innerhalb oder nach Suchbegriffen. Sie dienen dazu, mögliche bekannte und unbekannte Variationen bzw. Schreibweisen eines Suchbegriffs abzudecken.

Zu den häufigsten Wildcards gehört die *Trunkierung. Sie ersetzt in vielen Datenbanken eines oder mehrere Zeichen, die Eingabe health* würde daher bspw. zu Treffern führen, die die Begriffe health oder healthy enthalten).

Eine weitere, häufig verfügbare Suchtechnik stellt die exakte Wortsuche dar.

Exakte Wortsuche:
Suche nach einem Suchbegriff in der exakten Schreibweise bzw. einer aus mehreren Wörtern bestehende Phrase in der exakten Reihenfolge.

Die exakte Wortsuche erfolgt in der Regel durch das Setzen von Anführungszeichen.

Es ist weiterhin zu überlegen, ob die Suche bereits in diesem Schritt mittels Suchfelder eingegrenzt werden soll. Bei Suchfeldern handelt es sich um Bereiche bzw. Abschnitte der in den jeweiligen Datenbanken indexierten Referenzen (bspw. Titel, Abstract, Volltext, Schlagwörter), die auf das Vorhandensein der jeweils eingegebenen Suchbegriffe durchsucht werden. Innerhalb von Suchstrings erfolgt die Eingrenzung mittels Suchfelder über sogenannte Suchbefehle.

Suchbefehle:
Eingaben, die direkt im Suchstring in einer bestimmten Schreibweise (Syntax) vorgenommen werden können und als programmierte Befehle zu verstehen sind. Mit ihrer Hilfe lässt sich für einzelne Begriffe festlegen, in welchen Suchfeldern nach diesen gesucht werden soll.

Der Einsatz von Suchbefehlen und die Bedienung der Syntax sind für die Literaturrecherche durch fortgeschrittene Nutzende zu empfehlen. Werden Stich- und Schlagwörter in einem Suchstring kombiniert, muss für die Schlagwörter in der Regel der entsprechende Suchbefehl eingegeben werden, damit diese als Schlagwörter erkannt werden. Bei den Stichwörtern ist die Verwendung von Suchbefehlen in diesem Fall hingegen optional.

Im Vorfeld gilt es zu prüfen, welche zusätzlichen Optionen zur Modifikation des Suchstrings in der jeweiligen Datenbank anwendbar sind. Grundsätzlich sollten die Suchtechniken in Abhängigkeit vom gewählten Rechercheprinzip verwendet werden.

Übersicht über Vorgehensweise

Die folgende, an Blümle, Lagrèze und Motschall (2018) angelehnte Abbildung[1] fasst abschließend zu diesem Rechercheschritt zusammen, wie die anhand der zugrundeliegenden Fragestellung festgelegten Suchkomponenten zu einem Suchstring kombiniert werden.


[1] Die blau unterlegten Aspekte sollten berücksichtigt werden, sofern die ausgewählten Datenbanken diese Möglichkeiten bieten (bspw. ein Schlagwortverzeichnis haben), die grau unterlegten Aspekte können optional nach Bedarf und in Abhängigkeit der datenbankspezifischen Möglichkeiten gewählt werden.

Für jede Suchkomponente werden die Stich- und Schlagwörter identifiziert. Innerhalb einer Suchkomponente werden diese mit dem Booleschen Operator OR kombiniert sowie nach Bedarf und in Abhängigkeit der datenbankspezifischen Möglichkeiten mit Suchtechniken wie Wildcards, Anführungszeichen, Wortabstandsoperatoren sowie Suchbefehlen versehen. Die einzelnen Suchkomponenten werden mit dem Booleschen Operator AND zu einem Suchstring verknüpft. Nach Bedarf und in Abhängigkeit der datenbankspezifischen Möglichkeiten können datenbankinterne oder externe (wissenschaftliche validierte) Suchfilter ausgewählt werden.